23 März 2020
Axactor Deutschland
Axactor SE – Update zu den Bereichen Operations und Finanzen
Nachfolgend finden Sie eine deutsche Version Pressemitteilung der Axactor SE.
Der Ausbruch des Coronavirus und die Maßnahmen der Regierung zur Begrenzung der Verbreitung des Virus haben eine außergewöhnliche Situation für Menschen, Organisationen und Unternehmen in den betroffenen Gebieten geschaffen. Axactor möchte Ihnen einen aktuellen Überblick über die operativen und finanziellen Auswirkungen für unsere Unternehmensgruppe geben.
Axactor handelt verantwortungsbewusst und in Übereinstimmung mit den Regeln und Empfehlungen der nationalen und lokalen Behörden in allen sechs Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, zum Schutz seiner Mitarbeiter und deren Familien. Bisher hat das Unternehmen keine Fälle von COVID-19 bei seinen Mitarbeitern zu verzeichnen.
Operatives Update
Das Unternehmen hat als Reaktion auf die Situation Business-Continuity-Pläne aktiviert und diese in allen Ländern in vollem Umfang umgesetzt. Die meisten Mitarbeiter arbeiten nun von zuhause aus, mit Ausnahme bestimmter kritischer Bereiche, die eine physische Präsenz im Unternehmen erfordern. Die Callcenter in Valladolid und Alicante in Spanien sind weiterhin geöffnet.
Axactor wurde seit der Gründung im Jahr 2015 als technologie- und IT-orientiertes Unternehmen mit sicheren und skalierbaren digitalen Lösungen als Kern seines Geschäftsmodells aufgebaut. Die Cloud-basierten Inkassosysteme von Axactor werden durch ausgelagerte IT-Lösungen unterstützt, und in Kombination mit einem schlanken und flexiblen Geschäftsmodell hat dies dazu geführt, dass Axactor trotz des derzeitigen außergewöhnlichen Umfelds voll arbeitsfähig bleibt.
Da sich das COVID-19-Virus weiter ausbreitet, geht Axactor davon aus, dass sich die makroökonomische Situation in den kommenden Monaten weiter verschlechtern könnte. Das Unternehmen hat noch keinen Personalabbau vorgenommen, obwohl dies als Teil der laufenden Kosteneinsparungsinitiativen in Betracht gezogen wurde.
Entwicklung Zahlungseingang
Axactor stellt aufgrund des Ausbruchs des COVID-19-Virus fest, dass insbesondere in Italien und Spanien der Zahlungseingang deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dies ist sowohl auf eine verschlechterte finanzielle Situation vieler Schuldner als auch auf langsamere Prozesse bei Gerichtsvollziehern und Notaren zurückzuführen. Die italienische Gesellschaft, die am stärksten betroffen ist, trägt etwa 5% zu den Umsatzerlösen und zu einem geringeren Prozentsatz zum Ergebnis bei. In Spanien, das etwa 45% der Umsätze erwirtschaftet, wirkt sich die Schließung öffentlicher Ämter auch auf den Abschluss von REO-Verträgen und die Verwertung gesicherter Vermögenswerte aus. Die Umsatzentwicklung ist bisher in Deutschland und den Nordischen Ländern stabiler.
Axactor weist darauf hin, dass das Forderungsmanagement und die Inkassobranche eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen, nicht zuletzt in Zeiten wie diesen. "Im gegenwärtigen Umfeld ist Axactor bestrebt, die bestmöglichen Lösungen für unsere Kunden, Schuldner und Partner zu finden. Nachhaltigkeit beginnt innerhalb der Organisation, und jeder aus dem Top-Management der gesamten Organisation ist dafür verantwortlich, dass die Geschäfte in einer ethischen, nachhaltigen und sozial verantwortlichen Weise geführt werden. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass wir für die Bewältigung dieser Wirtschaftskrise gerüstet sind", sagt Endre Rangnes, CEO von Axactor.
Obwohl es noch zu früh ist, um die Gesamtauswirkungen zu quantifizieren, sieht Axactor insgesamt einen erheblichen Umsatzrückgang im ersten Quartal und einen weiteren Umsatzrückgang im zweiten Quartal 2020. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte erwartet das Unternehmen, dass die Situation aufgrund einer höheren Anzahl an notleidenden Krediten in den Bilanzen der Kunden steigende 3PC-Volumina generieren wird.
Finanzielle Lage
Axactor hatte Ende 2019 ein Eigenkapital von insgesamt 378 Millionen EUR und eine Eigenkapitalquote von 30%. Der Kassenbestand betrug 72 Millionen EUR. Das Eigenkapital wurde durch eine Aktienemission im Februar 2020 weiter gestärkt, die einen Bruttoerlös von rund 51 Millionen EUR generierte.
Auch wenn die Umsatz- und EBITDA-Werte im ersten Quartal 2020 deutlich unter den Prognosen liegen werden, wird der operative Cashflow positiv zur Liquidität beitragen.
Die herausfordernden globalen Wirtschaftsaussichten und die äußerst volatilen Finanzmärkte werden wahrscheinlich dazu führen, dass eine zunehmende Anzahl notleidender Kredite zu deutlich niedrigeren Preisen auf den Markt führen wird. Aufgrund der derzeit hohen Unsicherheit wird sich Axactor mit Investitionen in neue NPL-Portfolios zurückhalten und sich gleichzeitig an bereits eingegangene Forward-Flow-Vereinbarungen gebunden fühlen. Bis Ende 2019 hatte Axactor Forward-Flow-Vereinbarungen mit einem geschätzten Kapitalbedarf von 178 Millionen EUR für 2020 abgeschlossen.